Tag 11: Solingen – Bonn

  • Tourverlauf (bei Komoot) (Das war aber nur der ursprüngliche Plan, der dank der Hinweise von Uwe nicht Realität geworden ist.)
  • Wetter: Sonne, Wolken, bis 17°
  • Länge: 67 km (Plan); 90 km (Ist)
  • Gesamtstrecke (Ist): 776 km (Halbzeit!)
  • Dauer: 3 Stunden; Höhenunterschied: 230 m (+) / 280 m (-)
  • Highlights: Fähren an Rhein und Sieg, Artischockenfelder, Rosengarten der Stadt Köln
  • Ziel: Hotel Haus Berlin, Bad Godesberg

Den heutigen Tag durfte ich in netter Begleitung fahren, meiner Freundin Sylvia aus der Schulzeit, die 1980 auch bei der Griechenland-Interrailtour dabei war.

Es war ein Glücksfall, dass mein Ex-Kollege Uwe nur etwa drei Kilometer von meinem Hotel entfernt zur Schule gegangen war. So konnte er uns noch kurzfristig Empfehlungen für die beste Reiseroute geben. Zuerst ging es durch seine Heimatstadt Hilden leicht abwärts an den Rhein, wo wir vom Schloss Benrath und seiner französischen Gartenanlage begeistert waren.

Meine heutige Etappenbegleitung Sylvia

Goldrichtig war dann auch der Tipp, gleich bei Zons auf die linksrheinische Seite zu wechseln. Den RheinRadWeg werde ich nun – mit kleinen Unterbrechungen – bis Konstanz kaum noch verlassen, d.h. ca 700 km wird mich der Strom nun begleiten (Oder ich ihn).

Der RheinRadWeg – Mein Revier von Benrath bis Konstanz

Der Weg verlief zuerst weitestgehend auf dem Rheindeich und war trotz des Feiertags nicht übervölkert und gut befahrbar (Fronleichnahm ist auch einer dieser Feiertage, die es in Niedersachsen nicht gibt. An der Stelle habe ich mich früher immer beschwert, dass ich durch meinen Umzug 1992 von Baden Württemberg nach Niedersachsen jedes Jahr 3 Feiertag weniger hatte, als meine alten Kollegen. Das hat sich somit über die Zeit auf über 80 Tage summiert. D.h., ich hatte den Jahresurlaub für 2 1/2 Jahre weniger. Da darf ich dann auch früher in den Ruhestand… ;-)).

Ein Geheimtipp: Der Kölner Rosengarten in einem alten Fort

An der Strecke kam man dann auch an beeidruckenden Industriekomplexen vorbei (BAYER Dormagen, Ford), ehe wir uns der Rheinmetropole näherten. Als wir in der Stadt den Weg ins Zentrum suchten, zeigten sich die unterschiedlichen Ansätze der Navigation von Sylvia und mir. Ich versuchte über Komoot oder Google Maps den besten Weg zu finden. Sylvia fragte einfach einen entgegenkommenden Radfahrer. Ihr Ansatz hat den unbestreitbaren Vorteil, dass man damit mehr erfährt, als man ursprünglich gesucht hat. Der freundliche Radler wies uns nämlich darauf hin, dass im benachbarten Fort ein wunderschöner Rosengarten versteckt sei, dem wir dann natürlich einen Besuch abstatteten: Sehr empfehlenswert!

Pause machten wir dann am Rheinufer unterhalb des Doms (Das obige Bild postete ich in WhatsApp mit dem Hinweis, dass wir derzeit in einer Großstadt am Rhein seien, an deren Namen ich mich gerade nicht erinnern könne. Kommentar von Uwe: „Hat die überhaupt einen Namen?“. Er kommt aus Düsseldorf…)

Der nächste Tipp war, nach Köln auf die rechtsrheinische Seite zu wechseln, was wir mit der Fähre Wesseling auch taten (Das Übersetzen kostete meistens zwischen 1,50 und 2,00 € für eine Person mit Fahrrad.).

Die Fähre in Wesseling: Rechtsrheinisch ist doch schöner

Ich hatte diesen Tagesbericht ja mit der Behauptung begonnen, dass wir mit vier Fährfahrten von der rechten auf die linke Seite gewechselt seien. Das ist natürlich nicht möglich, wenn es immer der Rhein ist, der überquert wird. Tatsächlich hatten wir noch die kristallklare Sieg mit einer winzigen Staakfähre gekreuzt.

Staakfähre über die Sieg

Um dann nach Bonn in unser Quartier im Villenviertel zu kommen, mussten wir die aus dem Wise Guys Song „Seemann“ bekannt gewordene Fähre von Niederdollendorf nach Godesberg benutzen.

Es war eine schöne, abwechslungsreiche Tour und tatsächlich waren wir fast zeitgleich mit meiner Frau Sigrid beim Hotel, die mit dem Auto gekommen war, um das Wochenende mit mir zu verbringen.

Der heutige Zielpunkt, das Hotel „Haus Berlin“ war eine stilechte Godesberger Villa mit einer schönen Einrichtung. Unser Zimmer im zweiten Obergeschoss hatte sogar einen Balkon mit einer tollen Sicht auf das Siebengebirge (Mit Hotel am Petersberg und der Ruine Drachenfels). Der Petersberg wurde nach dem Krieg „Monte Veto“ genannt, weil dort die Hohe Kommission der Alliierten beheimatet war, die alle Beschlüsse der Bundesregierung ablehnen konnte. Adenauer war wohl ständig dort, um die Kommissare zu beschwichtigen…

„…mein Lebenswerk. Wer sonst fährt die Rheinautofähre – von Niederdollendorf nach Godesberg?“ (Wise Guys; „Seemann“)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.